Für Jugendliche und junge Erwachsene existieren zahlreiche Angebote zur ökonomischen Bildung, die sich mit Fragestellungen zu Themen wie Geld, Sparen oder Altersvorsorge befassen. Um damit ihr Finanzwissen zu verbessern, müssen die Heranwachsenden jedoch selbst die Initiative ergreifen und aktiv werden. Diese Eigeninitiative ist bei den 16- bis 29-Jährigen jedoch nur mangelhaft vorhanden – es sei denn, es gibt einen konkreten Anlass, wie die bevorstehende Steuererklärung, eine größere Anschaffung wie ein Auto oder aber ein Ferien- oder Nebenjob. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Finanzbildung mit Fundament: Fehlanzeige“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Gleichzeitig ist der Erhebung zufolge die eigene Einschätzung der befragten 16- bis 29-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie fit sie in Sachen Finanzen sind, teilweise verzerrt. So meinten 59 Prozent von ihnen, sich gut beim Thema Sparen auszukennen. Nur 13 Prozent schätzen ihren Wissensstand als schlecht ein. Beim Thema Börse gaben nur knapp 26 Prozent der Befragten an, sich gut auszukennen. Knapp 45 Prozent sagen dagegen, dass sie hier große Wissenslücken haben und schlecht Bescheid wissen. Jedoch sind die Defizite den Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht gleichermaßen bewusst. Dabei bewerten sich befragte Personen ohne Schulabschluss hinsichtlich ihres Wissensstandes zu den Themen Altersvorsorge und Sparen am besten. Dies bedeutet, dass jene, die wohl am meisten von zusätzlichen Bildungsangeboten profitieren würden, diese am wenigsten für sich als erforderlich erachten.
Um sich Finanzwissen anzueignen, nutzen die Befragten verschiedene Informationsquellen, die meisten davon im Internet. Bildungsinstitutionen wie die Schule, die Berufsschule oder der Ausbildungsbetrieb rangieren deutlich dahinter. Differenziert nach der Schulbildung der Befragten zeigen sich unterschiedliche Präferenzen. So ziehen Heranwachsende ohne Schulabschluss die Eltern gar nicht zu Rate, wenn es um das Thema Finanzen geht. Dagegen nehmen mit jeweils 32 Prozent professionelle Informationsstellen und Apps einen hohen Stellenwert bei dieser Gruppe ein. Schüler nutzen dagegen überdurchschnittlich häufig die Eltern beziehungsweise die Familie (45 Prozent), Freunde (44 Prozent), Zeitungen, Zeitschriften und Bücher (38 Prozent) sowie Apps (45 Prozent) als bevorzugte Informationsquellen. 56 Prozent der Befragten mit Abitur beziehungsweise Fachhochschulreife nutzen bevorzugt Internetquellen.
Pressemitteilung zur Studie
Studie „Finanzbildung mit Fundament: Fehlanzeige“ als PDF
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