In der Gruppe der 20 (G20) sind seit 1999 die 20 weltweit wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen. Deren Staats- und Regierungschefs haben sich bei einem Gipfeltreffen im Jahr 2009 in Reaktionen auf die weltweite Finanzmarktkrise zum maßgeblichen Beratungsgremium für globalen Wirtschaftsfragen erklärt. Heute ist die G20 das bedeutendste Forum für internationale Ordnungspolitik und Regulierung.
Die Mitglieder
Der G20 gehören 19 Staaten und die EU an. Die Länder sind Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA. Die EU wird durch die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und durch die rotierende EU-Ratspräsidentschaft vertreten. Sie gemeinsam repräsentieren gegenwärtig über 85 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts, 75 Prozent des Welthandels und rund zwei Drittel der Weltbevölkerung.
Die Aufgaben
Aufgabe der G20 ist es, den Dialog zwischen Industrie- und Schwellenländern sowie die internationale Zusammenarbeit fördern und eine stabile, sozial ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Weltwirtschaft sicherzustellen. Weitere finanzpolitische Themenfelder sind die Zusammenarbeit im Bereich Steuern sowie die Schließung verbleibender Lücken in der Finanzmarktregulierung.
Die G20 ist ein informelles Gremium und keine internationale Organisation. Deshalb sind die Beschlüsse der G20 rechtlich nicht bindend. Jedoch haben sie eine hohe politische Bindungswirkung und geben Anstoß zu Reformen auf der nationalen und multinationalen Ebene. Darüber hinaus besitzt die G20 weder einen Verwaltungsrat mit ständigem Sekretariat noch eine ständige Vertretung ihrer Mitglieder.
Gipfeltreffen und deutsche Präsidentschaft
Der sichtbarste Teil des G20-Prozesses sind die Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs, deren Organisation und Vorbereitung in den Händen der jeweiligen Präsidentschaft liegen. Diese hat im Jahr 2017 Deutschland inne. Das Gipfeltreffen findet dabei in Hamburg statt. Neben den G20-Staaaten nehmen auf Einladung der Präsidentschaft außerdem internationale Organisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank (WB), der Finanzstabilitätsrat (FSB), die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Welthandelsorganisation (WTO), die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Vereinten Nationen (UN) teil. Darüber hinaus kann die Präsidentschaft weitere Staaten und Regionalorganisationen einladen. Während der deutschen Präsidentschaft sind dies Spanien als ständiges Gastland, die Niederlande, Norwegen, Singapur, die Afrikanische Union (AU), die Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) und die Organisation Neue Partnerschaft für die Entwicklung Afrikas (NEPAD).