Wie können jungen Menschen auf die Zukunft vorbereitet werden? Welches Wissen und welche Kompetenzen brauchen sie in der Welt von morgen? Was kann und sollte Bildung leisten, um junge Menschen zu befähigen, ihr eigenes und das gesellschaftliche Leben positiv zu gestalten? Diesen Fragen möchte der „OECD Lernkompass 2030“ Antworten geben.
Dem „Lernkompass 2030“ ging das Projekt „Future of Education and Skills 2030“ voraus, das vom Ausschuss für Bildungspolitik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Jahr 2015 initiiert wurde. Seitdem haben über 300 Personen aus Politik sowie verschiedenen sozial- und zivilgesellschaftlichen Gruppen am „OECD Learning Compass 2030“ gearbeitet. Das Ergebnis ist eine dynamische Orientierungshilfe für die Gestaltung einer erwünschten, von individuellem und kollektivem Wohlergehen geprägten Zukunft, welche die übergeordneten Bildungsziele unterstützt. „Die Metapher eines Kompasses für das Lernen soll deutlich machen, dass Schülerinnen und Schüler heutzutage lernen müssen, selbstständig durch für sie unbekanntes Terrain zu navigieren und ihren eigenen Weg auf sinnvolle und verantwortungsbewusste Weise zu finden, anstatt unreflektiert den Anleitungen oder Anweisungen ihrer Lehrerinnen oder Lehrer zu folgen,“ heißt es in der Zusammenfassung.
Der Lernkompass besteht aus sieben Elementen: „Student Agency“, „Transformationskompetenzen“, „Lerngrundlagen“, „Wissen“, „Skills“, „Haltungen und Werte“ sowie dem „Antizipations-Aktions-ReflexionsZyklus“. An zentraler Stelle steht das Element „Student Agency“ mit dem Ansatz des intrinsischen Wertes des Lernens, der das Lernen auch außerhalb der Schule einschließt. Darauf aufbauend kann der Kompass den Lernenden ein Orientierungswerkzeug für ihre Entwicklung hin zu einer verantwortungsvollen und zielbewussten Persönlichkeit sein, die in der Lage ist, das eigene und das gesellschaftliche Wohlergehen zum Besseren zu gestalten.
Die englische Originalausgabe wurde im Mai 2019 einem internationalen Publikum in Vancouver vorgestellt. Daraufhin entschied die deutsche Arbeitsgruppe des internationalen Projekts, eine deutsche Übersetzung herauszubringen, die sich eng am Original orientiert. Nach einer kritischen und intensiven Auseinandersetzung zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Schulpraxis und Schülerschaft, Bildungspolitik und -verwaltung, Forschung und Lehre, Aus- und Weiterbildung sowie der Zivilgesellschaft liegt der OECD Lernkompass 2030 nun in deutscher Sprache vor. Er soll als Wegbereiter für den weiteren Dialog mit relevanten Akteurinnen und Akteuren im Bildungssystem dienen.
Die deutsche Version des OECD Lernkompass 2030
Informationen zum OECD Lernkompass 2030 (in englischer Sprache)