Die Diskussion um ein mögliches Handyverbot an deutschen Schulen ist voll entbrannt. Zwar ist es in Bayern bereits gelebte Praxis, aber nun plant das Bundesland Hessen, ein gesetzliches Verbot der privaten Handynutzung vor allem an Grund- und weiterführenden Schulen. In Baden-Württemberg will das Kultusministerium für das nächste Schuljahr eine Regelung einführen. Auch Thüringen denkt über ein Handyverbot in Grundschulen nach. Eine bundesweit einheitliche Regelung ist derzeit noch nicht in Aussicht.
Die Diskussion um ein mögliches Handyverbot an deutschen Schulen ist voll entbrannt. Zwar ist es in Bayern bereits gelebte Praxis, aber nun plant das Bundesland Hessen, ein gesetzliches Verbot der privaten Handynutzung vor allem an Grund- und weiterführenden Schulen. In Baden-Württemberg will das Kultusministerium für das nächste Schuljahr eine Regelung einführen. Auch Thüringen denkt über ein Handyverbot in Grundschulen nach. Eine bundesweit einheitliche Regelung ist derzeit noch nicht in Aussicht.
Argumente für und gegen ein Verbot
Befürworter eines Handyverbots im Unterricht argumentieren, dass dies die Ablenkung verringern und die Konzentration sowie die Lernatmosphäre verbessern könnte. Zudem sehen sie das Verbot als Schutz vor Cybermobbing und dem Druck durch soziale Netzwerke. Pausen könnten wieder zu echten Erholungsphasen werden, statt mit Bildschirmzeit verbracht zu werden. „Schüler sollten in den Pausen miteinander reden, spielen, interagieren – und nicht nur auf ihr Handy schauen“, argumentiert Thüringens Bildungsminister Christian Tischner (CDU) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Kritiker eines Verbots weisen darauf hin, dass digitale Bildung häufig Geräte erfordert und plädieren daher eher für mehr Medienkompetenz als für pauschale Verbote. Sie argumentieren, dass ein Verbot Ablenkung oder Mobbing nur verlagern würde, da diese auch in der Freizeit fortbestehen können. Zudem halten sie die Kontrolle eines Verbots für schwer umsetzbar, was Lehrkräfte zusätzlich belasten könnte. Statt Verbote zu erlassen, sollte ihrer Meinung nach ein Ansatz gewählt werden, der Verantwortung und Selbstregulation fördert.
Ein Blick nach Europa
Frankreich hat bereits ein flächendeckendes Handyverbot an Grund- und Mittelschulen. Es gilt während des Unterrichts und auf dem Schulgelände – mit Ausnahmen für pädagogische Zwecke. In Schweden wird derzeit intensiv diskutiert: Ein nationales Gesetz für Handyverbote im Unterricht ist in Planung. Die Regierung sieht darin ein Werkzeug gegen Leistungsabfall und Ablenkung. Auch in anderen Ländern gibt es bereits ein Verbot; in Dänemark und Österreich soll es bald durchgesetzt werden.
Deutschland setzt Debatte fort
Aktuell entscheidet jedes Bundesland – teils sogar jede Schule – individuell. Mit dem Vorstoß aus Hessen könnte sich das ändern. Die Debatte ist jedenfalls angestoßen – und sie wird emotional geführt. Die Frage ist nicht nur „Verbot oder nicht?“, sondern: Wie schaffen wir einen Schulalltag, in dem Kinder lernen, sinnvoll und geschützt mit digitalen Medien umzugehen? Zwischen Pausenhof und Bildschirm liegt viel Gestaltungsspielraum – den gilt es klug zu nutzen.
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