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Finanzthemen

Foto: Adobe Stock; Andrey Popov

Was haben Anlageformen mit Magie zu tun?

Prinzipiell bilden die Aspekte Rentabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit (Liquidität) wichtige Entscheidungskriterien zur Bewertung einer Vermögensanlage. Die Rentabilität beschreibt den Ertrag, der mit der Kapitalanlage erzielt werden kann. Bei manchen Anlageformen kann man zu jeder Zeit auf sein Geld zugreifen, bei anderen erst nach Beendigung der Laufzeit. Die erstgenannten Anlageformen sind somit liquider. Die Sicherheit, oder umgekehrt das Risiko, sagt aus, inwiefern man mit finanziellen Verlusten im Rahmen der Geldanlage rechnen muss. Es gibt keine Anlageform, die alle drei Kriterien gleichzeitig in jeweils maximaler Ausprägung erfüllt.

Zwischen Sicherheit und Rentabilität besteht ein klarer Zielkonflikt. Grundsätzlich gilt, dass höhere Chancen immer auch mit höheren Risiken verbunden sind – und umgekehrt. Auch Rentabilität und Liquidität passen bei vielen Anlageprodukten nicht so recht zusammen. Häufig geht die Chance auf einen höheren Ertrag (Rendite) somit mit einer geringeren Sicherheit und/oder einer geringeren Liquidität einher.

Man stelle sich vor, dass jedes Entscheidungskriterium für eine Ecke in einem Dreieck steht. Das Anlageprodukt steht in der Mitte der Fläche. Verschiebt man es nun in eine bestimmte Richtung, so ist die Zunahme einer Eigenschaft immer mit der Abnahme einer anderen Eigenschaft verbunden – es entstehen Zielkonflikte. Da nur ein Magier eine Anlageform erschaffen kann, die alle Kriterien vollständig erfüllt, spricht man auch vom "magischen" Dreieck.

 

Dreieck

Grundsätzlich bergen höhere Renditechancen das Risiko, dass die gewünschte Situation nicht eintritt; zum Beispiel kann ein Aktienkurs nicht in dem erwarteten Maße ansteigen. Sicherere Anlagen erwirtschaften umgekehrt häufig einen geringeren Ertrag. Ebenso können renditestarke Anlageprodukte mit einer schlechteren Verfügbarkeit verbunden sein. Eine gute Verfügbarkeit einer Anlageform kann umgekehrt durchaus zulasten der Rentabilität gehen.

Da jeder Mensch die Aspekte Rentabilität, Sicherheit und Verfügbarkeit unterschiedlich stark bewertet, kann es keine perfekte Anlageform für alle geben. Jeder Anleger muss – gegebenenfalls nach einer entsprechenden Beratung durch einen Bankberater – für sich selbst entscheiden, welche Kriterien seinen Vorstellungen am besten entgegenkommen, und die entsprechende Anlageform wählen.

Als viertes Kriterium für eine Anlageentscheidung ist inzwischen auch die Nachhaltigkeit hinzugekommen. Aus dem magischen Dreieck ist also mittlerweile ein magisches Viereck geworden.


 

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