Die Finanzkrise als Stoff fürs Theater – Das Projekt „Safety Last“ der Raiffeisen-Volksbank Fürth eG
Die globale Finanzmarktkrise, die in den Jahren 2007 und 2008 begann, kann auch Stoff für ein Theaterstück sein. Gemeinsam mit einer Klasse der Leopold-Ullstein Schule aus Fürth realisierte die Raiffeisen-Volksbank Fürth eG deshalb über einen Zeitraum von zwei Jahren das Theaterstück „Safety Last“. Erste Überlegungen zur Fortsetzung des erfolgreichen Bildungsprojekts im Jahr 2014 gibt es schon.
Am 10. Mai 2012 fand die Uraufführung im Stadttheater Fürth statt; eine weitere Aufführung gab es am 16. Juli 2013 in der Comödie Fürth unter Beisein des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken, Uwe Fröhlich. Nach dem großen Erfolg werden nun erste Überlegungen getätigt, das mit dem easyCredit Preis für Finanzielle Bildung 2011 und 2012 ausgezeichnete Projekt im Jahr 2014 fortzusetzen.
Im Mittelpunkt des Stücks „Safety Last“ standen die Ursachen, Zusammenhänge und Auswirkungen der Finanzmarktkrise. Ziel war es, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln in all seinen Facetten verständlich und zugleich unterhaltsam aufzubereiten. Dabei galt es auch die ethische Dimension wirtschaftlichen Handelns zu beleuchten. „Es ging um die Frage, ob es noch etwas anderes gibt als Gewinnmaximierung. Ob es eine gesellschaftliche Verantwortung von Banken gibt und was aus den Tugenden des ehrbaren Kaufmanns geworden ist“, erklärt Thomas Gimperlein, Vorstand der Raiffeisen-Volksbank Fürth eG.
Bevor die Schülerinnen und Schüler das Drehbuch für das Theaterstück schrieben, setzen sie sich intensiv mit den Ursachen der Finanzkrise auseinander. Dabei wurden unter anderem Aspekte wie der Zusammenhang zwischen Immobilienmarkt und Kreditgewährung, der Einfluss der Deregulierung in bestimmten Bereichen auf den Immobilien- und Finanzmärkten, die Bedeutung oder die Rolle von Rating-Agenturen, Notenbanken und der Bankenaufsicht beleuchtet. Fachliche Unterstützung fanden die Schülerinnen und Schüler bei ihren Lehrern, Mitarbeitern der Raiffeisen-Volksbank Fürth eG sowie Wirtschaftsexperten. So stand den Lernenden unter anderem auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer Fürth zur Seite, die mit ihnen die Leitbilder eines ehrbaren Kaufmanns erarbeiteten und diskutieren.
Nach der Aufführung im Mai und Juni 2012 sowie der Auszeichnung mit dem easyCredit Preis für Finanzielle Bildung gab es, so Thomas Gimperlein, zahlreiche Anfragen anderer Bildungseinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet, das Drehbuch von „Safety-Last“ zu erwerben und zu adaptieren, um selbst ein Bühnenstück zu realisieren. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, weil es zeigt, dass das Thema auf großes Interesse stößt und viele Menschen bewegt. Wir haben aber alle Anfragen abgelehnt. Schließlich steht die inhaltliche Beschäftigung der Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Finanzkrise im Mittelpunkt. Das Bühnenstück ist lediglich das Ergebnis für diese Auseinandersetzung“, so Thomas Gimperlein. Er kann sich jedoch eine Fortsetzung des Theaterprojekts für das Jahr 2014 vorstellen. Hier könne dann das Thema Staatsschuldenkrise im Mittelpunkt stehen. Ob es ein Theaterschauspiel oder vielleicht sogar ein Musical werden soll, sei aber noch offen.
Nähere Informationen zu „Safety Last“ auf www.rvb-fuerth.deÜbersicht Bildungsprojekte von Volksbanken und Raiffeisenbanken in Deutschland