Am 30. Oktober ist Weltspartag! Ein Anlass, bei dem Geldanlage, Vermögensaufbau und Umgang mit Geld im Mittelpunkt stehen. Viele Genossenschaftsbanken laden Familien, Kinder und Jugendliche an diesem Tag zu Veranstaltungen ein, in denen das Sparen spielerisch vermittelt wird. Wie steht es um das Sparverhalten der Bundesbürgerinnen und -bürger in Zeiten hoher Inflation? Die Hürden für die Zukunftsvorsorge bleiben derzeit hoch. Das trifft insbesondere diejenigen, die mit dem Erwerb einer Wohnimmobilie für ihre Zukunft vorsorgen wollen. Das ist das Fazit einer Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).
"Trotz der hohen Inflation halten die Deutschen am Vorsorgesparen fest. Aber ihre Sparanstrengungen halten mit dem inflationsbedingten Kaufkraftverlust nicht Schritt. Das zeigt sich besonders am Immobilienmarkt, bei dem hohe Preise die Eigentumsbildung immer mehr erschweren", so BVR-Präsidentin Marija Kolak. Der Mittelschicht werde der Weg zum Eigenheim jedoch verbaut. „Die Kosten sind zu hoch und die staatlichen Auflagen zu umfangreich“, fordert die BVR-Präsidentin. Die Politik könne hier gegensteuern, indem sie die Steuer- und Abgabenlast reduziert.
Trend: Weg vom Tagesgeld, hin zum Festgeld
Bei der Geldanlage haben sich die Sparererinnen und Sparer in den vergangenen vier Quartalen bei ihrer Vermögensbildung stärker in Richtung festverzinsliche Anlagen orientiert, die seit der Zinswende wieder an Attraktivität gewonnen haben. So flossen 139,0 Milliarden Euro der insgesamt 282,4 Milliarden Euro umfassenden Geldvermögensbildung von April 2022 bis März 2023 in Bankeinlagen und Schuldverschreibungen als festverzinsliche Anlageformen. In den diesem Zeitraum vorangegangenen zwölf Monaten war der Zufluss mit 108,9 Milliarden Euro noch deutlich niedriger ausgefallen.
Sparquote sinkt auf 13,4 Prozent
Bei den Bankeinlagen verschoben sich die Mittelzuflüsse stark von Sicht- und Spareinlagen in Richtung Termineinlagen und Sparbriefe. Einem Abfluss von 59,1 Milliarden Euro bei Sichteinlagen und Sparbriefen stand ein Zufluss bei Termineinlagen und Sparbriefen von 110 Milliarden Euro gegenüber Auch der Zufluss auf Versicherungsrücklagen sank von 98,9 Milliarden Euro auf 74,2 Milliarden Euro. Um mehr als die Hälfte geringere Zuflüsse als vor der Zinswende gab es jedoch auch bei Investmentfonds und Aktien.
Die Sparquote belief sich im Zeitraum von April 2022 bis März 2023 durchschnittlich auf 11 Prozent; im ersten Quartal 2023 lag die Sparquote bei 13,4 Prozent und damit auf dem niedrigsten Wert in einem ersten Quartal seit 2016.
Sparen ist Zukunftsvorsorge
Auch in schwierigen Zeiten bleibt das Sparen wichtig, sei es zur Altersvorsorge, für größere Anschaffungen oder für unvorhergehene Ereignisse. Welche Anlageformen geeignet sind, hängt von den individuellen Wünschen und Zielen jedes Einzelnen ab. Daher empiehlt es sich, nicht nur am Weltspartag, sondern in regelmäßigen Abständen über die eigenen Sparpläne nachzudenken, in Medien und im Internet zu recherchieren und sich bei der Bank für eine passende Anlagestrategie beraten zu lassen.
Zur BVR-Studie Weltspartag 2023
Basisinformationen zu Konto- und Anlageformen
Basisinformationen: "Was haben Anlageformen mit Magie zu tun?"
Arbeitsblatt "Wünsche und Sparen" für die Grundschule
Arbeitsblatt "Warum und wie wir sparen" für Sekundarstufe I