Jeder kann online in den sozialen Medien oder auf Videoplattformen ziemlich frei posten, was er oder sie möchte. Kommentare, Fakten, Statements und Entertainment fließen dabei oft ineinander. Im Journalismus gelten hingegen klare und handwerkliche Regeln, wenn man Informationen oder Meinungen medial verbreitet. „So geht Medien“, die Medienkompetenz-Initiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio, bietet zu diesem Thema Unterrichtsmaterial: mit einem Video, Stundenablauf, Arbeitsblatt, vertiefenden Informationen und einem Quiz.
„Das Internet hat einen großen Vorteil: Jeder kann hier seinen Senf loswerden. Das Internet hat aber auch einen großen Nachteil: Jeder kann hier seinen Senf loswerden!“. Mit diesem Einleitungssatz beschreibt das Lehrvideo der Unterrichtseinheit ein Internetdilemma. Ja, es gibt sie, die große Freiheit, nahezu alles sagen zu dürfen. Das gilt auch für Social Media-Newsvlogs beispielswiese auf YouTube, die oft unterhaltsam und kurzweilig präsentiert werden. Manchmal sind sie gut recherchiert, mal aber auch weniger. Jugendliche informieren sich über das Weltgeschehen immer stärker über solche Informationskanäle. Es gibt dabei ein Problem: Viele Userinnen und User können nicht zuverlässig zwischen subjektiven Meinungsäußerungen und objektiver Berichterstattung unterscheiden.
Modular aufgebaute Unterrichtsmaterialien
Genau an dieser Stelle setzt die modular aufgebaute Unterrichtseinheit „Was ist Meinung? Was ist eine Nachricht?“ an. Ihr Ziel ist es, Jugendlichen Werkzeuge an die Hand zu geben, um Meinung als subjektives Element und Nachricht als objektive Information zu unterschieden. Hierfür stehen verschiedene Medienbausteine für die Auseinandersetzung im Unterricht bereit. So dient ein Videoclip, der schauspielerisch nachgestellte Beispiele für Vlogger- oder Tagesschau-Nachrichten vorstellt und Unterschiede dieser Informations- beziehungsweise Meinungsformate erklärt, als Einstieg in das Thema. Das Arbeitsblatt bündelt in einem Schaubild übersichtlich die Merkmale ausgewählter journalistischer Darstellungsformen wie Nachricht, Kommentar, Kolumne und Satire.
Texte-Test und Rollenspiele
Darüber hinaus erhalten die Lernenden vertiefende Informationen zu Blogs oder meinungszentrierten journalistischen Darstellungsformen. Handlungsorientierung ist dabei zentral. So wird beispielweise in einem Texte-Test ein Ereignis in vier unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen aufbereitet. Die Schülerinnen und Schüler identifizieren darin meinungsbildende und informierende Passagen. Anschließend schreiben sie eigene Texte in unterschiedlichen Rollen wie Nachrichtensprecher oder YouTuber. Als Ergebnissicherung dient den Lernenden ein Single-Choice-Quiz mit Fragen zu Begriffen wie Impressum, Glosse oder Rezension.
Das Unterrichtsmaterial wurde für die Klassenstufen 7 bis 10 für die Fächer Deutsch, Ethik, politische Bildung oder Sozialkunde konzipiert und kann in einer Unterrichtsstunde von 45 Minuten eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet es auch im Rahmen einer Projektwoche oder im fachübergreifenden und fächerverbindenden Unterricht Einsatzmöglichkeiten.
Zum Unterrichtsmaterial „So geht Medien“ auf www.br.de