An der Würzburger Grund- und Mittelschule am Mönchberg lernen 300 Schülerinnen und Schüler aus 46 Nationen. Sie alle eint: Deutsch ist nicht ihre Muttersprache. Mit kreativen Ideen und Projekten schafft es die Mönchbergschule, die Talente der Kinder auf besondere Weise zu entfalten und ihre Sprachkenntnisse zu fördern. Zum Beispiel mit der Rap-AG. Die von der VR-Bank Würzburg gegründete Bürgerstiftung unterstützt solche Initiativen und trägt so zur Integration bei.
Die Rap-AG ist eine der vielen Arbeitsgemeinschaften – wie Kunst, Theater, Korbflechten, Filzen oder Schulband –, die an der Mönchbergschule nachmittags angeboten werden. Geleitet wird diese besondere AG vom Würzburger Rapper Niro. Im echten Leben heißt er Mohammad Shekh Yousef, kommt aus Syrien und studiert an der Universität Würzburg Lehramt für Mittelschulen. Für ihn ist die Rap-AG eine hervorragende Möglichkeit, „sehr heterogene Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem Sprachkenntnisse durch Musik vermittelt werden“. Außerdem geht es ihm darum, die Lernmotivation der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Mit Rap-Musik versucht er vom traditionellen Grammatikunterricht wegzukommen und ihn lebendiger zu gestalten. Eines seiner persönlichen Erfolgserlebnisse ist der Durchbruch eines Schülers, der sich nicht traute, an einem Auftritt teilzunehmen. Niro konnte ihn schließlich doch überzeugen, zusammen mit seinen Klassenkameraden einen Song aufzuführen. Danach war der Junge viel aufgeschlossener und zeigte sowohl auf emotionaler als auch auf sprachlicher Ebene große Fortschritte.
„Wir sehen jeden jungen Menschen mit seiner eigenen Biografie“
Alban Schraut, der selbst im Ausland gearbeitet und viel Erfahrung mit neuen Lebenssituationen hat, ist Schulleiter der Grund- und Mittelschule am Mönchberg. Er erklärt, dass die Schule gewissermaßen seit Jahrzehnten darauf spezialisiert ist, Kinder aus allen Ländern der Welt aufzunehmen, egal ob sie aus Krisenregionen flüchten mussten oder als Tochter oder Sohn einer Professorin oder eines Professors aus einem Industrieland nach Deutschland kamen, die einen Ruf an die Universität erhielten. „Wir schauen nicht auf die Nationalitäten, sondern sehen jeden jungen Menschen mit seiner eigenen Biografie als Person an“, sagt der 60-Jährige.
Bildungsfonds der Bürgerstiftung Würzburg
Die Mönchsbergschule ist eine von zehn Grund- und Mittelschulen in Würzburg und der Region, die jedes Schuljahr 5.000 Euro zur besonderen Förderung von benachteiligten Kindern und Jugendlichen aus Mitteln des Bildungsfonds der Bürgerstiftung Würzburg zu Verfügung gestellt bekommt. „Wir wollen Hilfe geben für das Wichtigste, was wir haben: unsere Kinder. Was wir hier investieren, investieren wir in die Zukunft unserer Gesellschaft“, sagt Joachim Erhard, Vorstand der Bürgerstiftung und Vertriebs- und Personalvorstand bei der Volksbank Raiffeisenbank Würzburg.
Die individuelle Verwendung der Gelder liegt letztlich im Ermessen der Schule. Das reicht von der Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler durch zusätzlichen Unterricht, Hausaufgabenbetreuung oder Schwimmstunden, über Zuschüsse für Klassenfahrten und Ausflüge, für Schulmaterialien bis hin zu oder eben solche Projekte wie die Rap-AG. Der Fokus liegt immer auf der niederschwelligen, unbürokratischen Unterstützung besonders bedürftiger Schülerinnen und Schüler. Seit Gründung des „Würzburger Bildungsfonds“ im Jahr 2016 konnte den teilnehmenden Schulen im Rahmen dieses Projektes bereits eine Gesamtfördersumme von rund 250.000 Euro zur Verfügung gestellt werden.
Website der Bürgerstiftung Würzburg
Weitere Infos zum Projekt auf vielefuerviele.de